In den Sommerferien wurde ich von einem Sandhäuser Ureinwohner, der schon lang in Afrika arbeitet, angesprochen, ob wir Kinderkleidung übrig hätten. Er betreut dort in Ruanda seit Jahren eine bettelarme Frau, die mit ihren 6 Kindern allein für ihren Lebensunterhalt sorgen muss.
Diese Familie hat nicht mal ein richtiges Dach über dem Kopf und wohnt in einem verfallenen Stall. Es gibt kein ein Fenster, geschweige denn sanitäre Anlagen.
Ich habe mir einen Koffer geben lassen und diesen dann proppevoll mit Kinderkleidung und Schuhen aus unserem Second Hand Laden AWORADO befüllt. Anhand von Bildern, die unser Freund mir von der Familie zeigte, konnte ich die Größen der Kleidung ungefähr einschätzen.
Ein paar Tage später erreichten mich dann per WhatsApp 48 ! Bilder dieser Frau mit ihren Kindern – tatsächlich mit den mitgebrachten T-Shirts.
Man sieht, dass die Familie überglücklich und sehr dankbar über die gespendete Kleidung ist.
Es wird alles gebraucht! Über Passform und Modernität macht sich dort niemand Gedanken.
Wenn man Nichts hat, ist man auch mit „kleinen“ Dingen einfach nur glücklich.
Ich habe für die Frau, die einen Nähkurs machen konnte und eine alte Tret-Nähmaschine geschenkt bekommen hat, noch Stoffreste und Garnrollen mitgegeben.
So kann sie nähen und ein wenig für die notwendige Lebensgrundlage ihrer sechs Kinder beitragen.
Wir haben hier zwar viele Flüchtlinge zu versorgen, die auch arm sind, aber das ist kein Vergleich zu den Lebensbedingungen dieser Familie in Ruanda.
Die Mitarbeiter der AWO Sandhausen e.V. sind froh, auch dort in Ruanda helfen zu können.
Es bedarf überall auf der Welt unserer aller Hilfe und Unterstützung, damit das Ziel erreicht werden kann, dass wir menschenwürdig und gemeinsam in Frieden zusammenleben können.
Brigitte Feurer-Schneider